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Ziele Setzen für Chaoten und Scanner - Die SMART Methode einfacher in allen Lebensbereichen

Zielsetzung für Chaoten und Scanner

Ich habe ein Problem.

Ich habe nämlich immer 100 Sachen auf dem Schirm, die ich gerne machen würde und setze auch sehr viel davon um, aber wenn es um langfristige Ziele geht, bin ich meistens raus.

 

Warum ist es für manche Menschen so schwer, sich langfristige Ziele zu setzen?

Ich denke, grade für Scanner, bzw. vielbegabte Menschen, aka. Menschen, mit wahnsinnig vielen Interessen, ist es wirklich eine Herausforderung, sich langfristig auf etwas festzulegen.

Wenn ich heute gebannt alle Informationen zum Thema Geld sparen aufsauge und mir schon eine Strategie ausarbeite und den festen Plan fasse, für immer bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, interessiert mich das Thema morgen schon nicht mehr.

Dieser Charakterzug bringt zwar wahnsinnig viel Wissen mit sich, in der Realität treibe ich aber trotz dieses Wissens häufig von einem Thema zum nächsten, ohne irgendetwas langfristig im Auge zu behalten und beharrlich daran zu arbeiten.

Das heißt zwar, dass ich sehr viele kurzfristige Ziele erreiche, aber auch, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, wo ich in 5 Jahren gerne wäre.

 

Was ich weiß, ist, dass ich gerne weiterhin so zufrieden wäre, wie jetzt. Denn unzufrieden bin ich absolut nicht! Und aus meinen spontanen Besessenheiten entwickeln sich ja auch wirklich viele tolle Projekte und Perspektiven (wie dieser Blog, mein Buch, viel Ahnung auf diversen Gebieten…).

Aber die Frage „Wo sehen Sie sich in 10 Jahren“ kann ich wirklich so gar nicht beantworten.

 

Das coole YouChamp Journal

Das absolut geniale Journal von den Jungs von YouChamp hat mir das wieder vor Augen geführt:

Ich liebe das Ding und würde extrem gerne damit arbeiten, aber welches Ziel soll ich mir stecken?

Das Journal ist nämlich ein extrem gut ausgearbeiteter Plan, um die eigenen Ziele zu erreichen, wobei es sich um eine Kreuzung aus Buch und einem sehr individuellen Planer handelt. Ich erwähne das hier in Rücksprache mit den Autoren sehr gerne, weil sie sich wirklich sehr viele Gedanken darüber gemacht haben, wie man an seinen Zielen arbeiten kann!

 

Hier ein Eindruck aus dem Journal:

YouChamp Journal YouChamp Journal Tag YouChamp Journal Woche

-> Zu YouChamp

 

Zielsetzung für Chaoten

Ok, ganz stimmt es auch nicht, dass ich mir keine langfristigen Ziele stecken kann. Irgendwer auf diesem Blog will dieses Jahr schließlich 300 Bücher lesen. Das ist auch ein nettes Ziel, aber so wirklich weiter bringt es mich nur im Kopf. Niemand wird mir dafür einen Preis inkl. Arbeitsvertrag aushändigen. (Oder doch? Ich wäre da offen für Optionen! 😀 )

Aber für dieses Ziel brauche ich nicht arbeiten, das ist schließlich mein Hobby, auch wenn es mich weiterbringt.

 

Ich mache mir also schon seit geraumer Zeit Gedanken über Zielsetzung für Chaoten.

Zunächst stellt sich dabei ja die Frage: In welchem Bereich möchte ich überhaupt weiter kommen?

– Dafür habe ich noch mal mein eigenes Buch zur Hand genommen.

 

Die Lebensbereiche:

(Reihenfolge ist keine Wertung)

  • Beruf, Einkommen
  • Familie, Freunde, Beziehung
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Besitz
  • Körper, Fitness
  • Reisen
  • Persönliche Freiheit
  • Lernen
  • Erleben, Treffen, Veranstaltungen
  • Status
  • Schaffen
  • Gutes tun

 

In allen diesen Bereichen kannst du dir diverse Ziele setzen. Dabei gibt es immer mehrere Faktoren, von denen dir die einen mehr und die anderen weniger wichtig sein werden.

Im Bereich Beruf und Einkommen kann ein Faktor die Höhe deines Einkommens sein, ein anderer wie viel Zeit du mit der Arbeit verbringen willst und ein dritter wie wichtig dir die spezifische Tätigkeit ist, mit der du dein Geld verdienst.

 

Die SMART Methode

Wenn du weißt, was du willst, ist eine gängige Methode, die auch im YouChamp Journal genau erklärt und ausgearbeitet wird, die SMART Methode.

Die Abkürzung SMART kommt aus dem englischen und steht für ein spezifisches, messbares, erreichbares, relevantes und terminiertes Ziel.

 

Ob ein Ziel für mich relevant oder realistisch ist, habe ich relativ schnell raus. Ich neige außerdem dazu, mir sehr hohe Ziele zu setzen, um mich zu motivieren, während das für manche Menschen wiederum den gegenteiligen Effekt hat. Bei mir und ich denke bei vielen Chaoten ist es wichtig, eine richtige Herausforderung zu sehen, weil alles andere sehr schnell uninteressant wird.

 

Schwierig sind für mich die Vorgaben spezifisch, messbar und terminiert.

Das liegt offensichtlich daran, dass ich überhaupt keinen Vertrag mit Zahlen habe und somit das Gefühl habe, diese Dinge erstens gar nicht wirklich festlegen zu können und zweitens eher davon abgehalten zu werden, mir wirklich ein Ziel zu setzen, wenn ich diese Sachen genau bestimmen muss. Aus diesem Grund liegt das Journal auch schon seit einem halben Jahr hier und obwohl ich es liebe, habe ich noch kein Ziel setzen können.

 

Was hilft Chaoten ohne Gefühl für Zahlen bei der spezifischen Zielsetzung?

Eine Möglichkeit liegt auf der Hand: Einfach weglassen.

Natürlich habe ich dauernd eine Idee im Kopf, die ich sofort umsetzen will (und muss!), ohne daran herumzuplanen und mir so den Wind aus den Segeln zu nehmen. Bei kleineren (kürzeren) Zielen funktioniert das auch sehr gut: Einfach machen!

 

Was aber, wenn ein Ziel so komplex ist, dass es wirklich geplant werden sollte? Oder wenn es Termine für bestimmte Teilschritte einzuhalten gilt? Oder wenn die Gefahr besteht, das Ziel komplett aus den Augen zu verlieren, weil du keinen Plan hast?

In dem Fall hilft es, die drei schwierigen Faktoren auf ein Minimum zu beschränken.

 

Spezifisch

Der Faktor Spezifisch steht ganz vorne bei der Zielsetzung und möchte, dass du ganz genau formulierst, wann du dein Ziel erreicht hast. Mit allen Einheiten.

Beispiel: Ich verdiene im Januar 2019 3000 Euro im Monat mit meinem Job als Bankkauffrau bei Bank XY und mit 40 Wochenstunden.

 

Das Problem: Sehr viele Zahlen. Jede einzelne bereitet mir Kopfzerbrechen. Das liegt daran, dass mein Verstand nicht in Zahlen arbeitet. Sie bedeuten mir nichts. Sie fühlen sich an, wie eine Fremdsprache, die ich zwar irgendwie verstehe, aber nur sehr holprig spreche. (Warum ich niemals Bankkauffrau werde)

 

Eine mögliche Lösung: Was ist es denn eigentlich, was ich will?

– Im Job glücklich sein und genug Geld haben, um bequem leben zu können und dabei genügend Freizeit haben, um die Dinge zu tun, die ich nicht während der Arbeitszeit tun kann.

Also könnte ich hier einfach beliebige Zahlen einsetzen und bei Bedarf anpassen. Oder ich wähle das Paradoxe und lasse die Zahlen einfach weg. Ich weiß, das spricht komplett gegen das ganze System, aber mein Ziel lässt sich meistens einfach nicht in Zahlen ausdrücken.

Beispiel: Ich habe im Januar 2019 einen Job als Bankkauffrau, der mir Spaß macht und in dem ich mit Gehalt und Arbeitszeit glücklich bin.

Wow, das ist wirklich weit an spezifisch vorbei, aber wenn es hilft, um überhaupt zu planen?

 

Messbar

Hier rächt sich natürlich schon die Dyskalkulie und das nicht ganz so spezifische Ziel ist auch gleich weniger messbar.

Und woher weiß ich eigentlich, dass ich in einem halben Jahr immer noch Lust auf das gleiche Ziel habe??

Vorschlag: Im Januar 2019 die folgende Frage stellen: „Bin ich glücklich mit meinem Job, der Arbeitszeit und dem Gehalt? Wo fühle ich mich noch nicht ganz wohl?“

 

Terminiert

Auch hier kann es zu Komplikationen kommen, aber einen Termin zur Prüfung habe ich ja immerhin festgelegt.

Hier empfiehlt es sich, einfach einen angemessenen Rahmen zu finden: Bis zu welchem Zeitpunkt kann ich das realistischerweise umsetzen und wie häufig sollte ich meinen Fortschritt prüfen?

Das Ziel mit Job, Gehalt und Arbeitszeit glücklich zu sein ist natürlich bei Chaoten auch immer im Wandel. Was dich Anfang des Jahres glücklich macht, könnte Mitte des Jahres schon zu viel, zu wenig oder zu langweilig sein.

 

Vorschlag: Jedes Jahr oder jedes halbe Jahr ein Feedback an dich selbst geben.

– Bist du mit allen wichtigen Faktoren zur Zeit glücklich? Wenn nicht, was könntest du daran ändern? Haben sich deine Ansichten oder Wünsche grundlegend geändert?

Du könntest dir eine Erinnerung an dieses persönliche Feedback in allen wichtigen Lebensbereichen als wiederkehrenden Termin in deinen Kalender eintragen. Alle 6 oder alle 12 Monate stellst du dir diese Fragen und nimmst dir die Zeit, darüber zu entscheiden.

Du könntest auch jeden Monat einem bestimmten Lebensbereich widmen und dich dann jeweils in diesem Monat mit dem Prüfen deiner Zufriedenheit und möglichen neuen Plänen beschäftigen.

 

Ich habe da jetzt auf jeden Fall total viel Lust drauf und überlege schon, welcher Monat für welchen Lebensbereich am passendsten ist!

 

Bist du auch so ein Chaot wie ich, oder fällt es dir leicht, deine Ziele in Zahlen zu packen?

 

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2 comments

  1. Avatar
    Constanze says:

    WOW und Danke … ich finde mich so wieder und genau dieser Zielsetungskram mit Zahlen und Zeitfenster machen mir so zu schaffen und blockieren mich bis zur völligen Aufgabe meiner Idee.
    Aber der Ansatz die Zahlen und das wichtige Zieldatum wegzulassen und eher auf „Bauchebene“ zu arbeiten und zu hinterfragen ist für mich viel einfacher und verweigert das Futter für den Perfektionismus. 😉

    Danke und ich bin so froh, deine Seite gefunden zu haben!

    • Ronja
      Ronja says:

      Hey Constanze,

      wow, vielen Dank!
      Ich freue mich total, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht und dass es Sinn macht, solche Artikel zu schreiben! 🙂

      Liebe Grüße,
      Ronja

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